En un coup d’œil
- Selon les perspectives financières établies par l’OFAS, le résultat de répartition de l’AVS sera négatif au cours des prochaines années en raison du versement de la 13erente à partir de 2026.
- Le déficit de l’AVS a été estimé à 1,9 milliard de francs en 2030 et à environ 3,4 milliards en 2040 (à l’échelle de prix 2024).
- Les nouveaux scénarios démographiques de l’Office fédéral de la statistique permettent d’établir une projection du résultat de répartition plus satisfaisante que celle de l’année précédente.
La version française est actuellement en traduction. Elle sera publiée prochainement.
Das Umlageergebnis der AHV ist eine zentrale Kenngrösse für den politischen und öffentlichen Diskurs. Es entspricht der Differenz zwischen den jährlichen Einnahmen und Ausgaben der AHV (ohne die Kapitalerträge des Ausgleichsfonds).
Die Einnahmen stammen hauptsächlich aus Lohnbeiträgen, dem Bundesbeitrag und der Mehrwertsteuer. Auf der Ausgabenseite stellen die Altersrenten mit Abstand den grössten Posten dar (siehe Grafik 1).
Ausgaben: Bevölkerung ab 65 ausschlaggebend
Um die zukünftige Kostenentwicklung der Altersrenten zu verstehen, ist es sinnvoll, zwei Faktoren getrennt zu betrachten: die Anzahl der Rentenbeziehenden und die durchschnittliche Rentenhöhe.
Für die Projektion der Rentenbeziehenden stützt sich das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) primär auf die Bevölkerungsszenarien des Bundesamts für Statistik (BFS 2025). Diese Szenarien zeigen, wie sich die Altersstruktur der Schweizer Bevölkerung im Inland über die nächsten Jahrzehnte entwickeln könnte, und werden alle fünf Jahre aktualisiert – zuletzt im laufenden Jahr.
Eine zentrale Kennzahl der Bevölkerungsszenarien ist die Restlebensdauer ab Alter 65. Sie dient als Schätzwert für die durchschnittliche Rentenbezugsdauer und ist damit von zentraler Bedeutung für die Ausgabenprojektionen des BSV. Im Vergleich zu 2020 geht das neue BFS-Szenario 2025 von einem deutlich geringeren Anstieg der Lebenserwartung aus: Der Zuwachs bis 2040 wird um mehr als ein halbes Jahr niedriger veranschlagt. Zusammen mit weiteren, kleineren Anpassungen führt dies dazu, dass für 2040 rund 100 000 weniger Rentenbeziehende projiziert werden.
Neben der Demografie hat auch die gesetzliche Minimalrente einen massgeblichen Einfluss auf die AHV-Ausgaben. Ihre Entwicklung richtet sich nach dem sogenannten Mischindex, dem Durchschnitt aus dem Landesindex der Konsumentenpreise und dem Schweizerischen Lohnindex. Das BSV leitet die künftige Entwicklung der Minimalrente aus den Wirtschaftsprognosen der Eidgenössischen Finanzverwaltung (EFV) und des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) ab (BSV 2025b).
Auch die (zuletzt im Juni 2025) revidierten Wirtschaftsprognosen sowie eine methodische Anpassung bei den langfristigen Lohnwachstumsprojektionen führen zu spürbaren Veränderungen in der AHV. So liegt die für 2030 prognostizierte Minimalrente beispielsweise um 25 Franken tiefer als noch in den Berechnungen des Vorjahres. Die verhaltenere Entwicklung der Minimalrente sowie die geringere Zahl erwarteter Rentenbeziehender erklären zusammen den Hauptteil der Differenz zwischen den Ausgabenprojektionen 2025 und 2024 des BSV.
Einnahmen: Gegenläufige Trends gleichen sich aus
Den Grossteil der AHV-Einnahmen machen die Lohnbeiträge aus. Diese verhalten sich im Wesentlichen proportional zur Lohnsumme, welche von der Anzahl Erwerbstätiger und deren durchschnittlichem beitragspflichtigem Einkommen abhängt. Sowohl die künftige Anzahl Erwerbstätiger als auch ihre Lohnentwicklung sind wiederum von Faktoren wie der Wirtschaftsentwicklung, dem Produktivitätswachstum der Arbeit oder der Migration getrieben.
Zur Schätzung der inländischen Beschäftigung stützt sich das BSV auf Projektionen zu Vollzeitäquivalenten, die ebenfalls auf den Bevölkerungsszenarien des BFS basieren. Im Vergleich zu den BFS-Annahmen von 2020 zeigen sich auch hier deutliche Veränderungen: Zum Beispiel wird die erwartete Anzahl von inländischen Erwerbstätigen im Jahr 2040 um etwa 220 000 höher angesetzt. Für die ausländische Beschäftigung werden zusätzlich BFS-Szenarien zu in der Schweiz tätigen Grenzgängerinnen und Grenzgängern berücksichtigt, welche ähnliche – wenn auch stärkere – Revisionen aufweisen wie die Inlands-Projektionen. Die pessimistischeren Aussichten auf das Lohnwachstum relativieren den Beschäftigungsanstieg allerdings: Im Jahresdurchschnitt ist der Nettoeffekt auf die AHV-Finanzen zwar leicht positiv, aber nahezu Null.
Bei den Mehrwertsteuereinnahmen finden sich gegenüber dem Vorjahr nur geringe Veränderungen. Der Bundesbeitrag – mit 20,2 Prozent der Ausgaben die zweitgrösste Einnahmequelle der AHV – fällt infolge der tieferen Ausgabenprojektionen zwangsläufig niedriger aus. Insgesamt resultieren daraus zwar geringere jährliche Einnahmen, diese werden jedoch im Jahresdurchschnitt bis 2040 mehr als ausgeglichen durch die gleichzeitig sinkenden Ausgaben.
Unsicherheit wird durch Szenarien verdeutlicht
Die obige Diskussion der revidierten AHV-Projektionen basiert auf dem sogenannten Referenzszenario des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV 2025a). Dieses Szenario schreibt die demografischen und wirtschaftlichen Trends der vergangenen Jahre fort und wird vom BSV als die derzeit plausibelste Entwicklung bewertet wird. Neu publiziert das BSV nun auch die beiden Umlageszenarien «Hoch» und «Tief». Mit diesen Alternativszenarien kann die Unsicherheit zukünftiger Umlageergebnisse der AHV rund um das Referenzszenario abgebildet werden.
Die Schwankungen der AHV-Umlageergebnisse rund um das Referenzszenario abzuschätzen ist anspruchsvoll, weil die zugrundeliegenden demografischen und wirtschaftlichen Entwicklungen selbst mit grosser Unsicherheit behaftet sind. Zudem wachsen und interagieren die Unsicherheiten der einzelnen Variablen umso mehr, je weiter in die Zukunft geschaut wird.
Zur Bewältigung dieser Aufgabe stützt sich das BSV neben eigenen Berechnungen unter anderem auf alternative Demografie- beziehungsweise Wirtschaftsszenarien des BFS und des SECO. Dabei werden ebenfalls «hohe» und «tiefe» Alternativszenarien erstellt, die beispielsweise mehr oder weniger Wirtschaftswachstum unterstellen oder unterschiedliche Sterblichkeitsentwicklungen im gehobenen Alter annehmen.
Das BSV ergänzt diese alternativen Szenarien je nach Sozialversicherung mit weiteren Unsicherheitsquellen. So wird bei der AHV aufseiten der Lohnbeiträge ein «Strukturfaktor» geschätzt, der Verschiebungen in der Wirtschaftsstruktur abbildet: Wenn beispielsweise zukünftig mehr Erwerbstätige in Branchen mit relativ hohen Löhnen arbeiten, so steigen die durchschnittlichen Einkommen und damit die Beitragszahlungen.
Die Kombinationen der Annahmen in den jeweiligen Szenarien (siehe Tabelle) folgen dabei einer einfachen Logik: Zum Beispiel sind optimistische Aussichten für das BIP-Wachstum hilfreich, um hohe Umlageergebnisse zu projizieren. Etwas komplexer ist jedoch die Rolle der demografischen Entwicklung. Der Grund ist, dass ein hohes Bevölkerungswachstum (gemäss den Alternativszenarien des BFS) sowohl die Erwerbsbevölkerung vergrössert als auch die Anzahl der Rentenbeziehenden. Folglich steigen sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben der AHV. Gemäss internen Berechnungen des BSV ist allerdings zu erwarten, dass der positive Einnahmeneffekt eines höheren Bevölkerungswachstums den Ausgabeneffekt überwiegt. Folglich wird für das Umlageszenario «Hoch» auch das hohe Demografie-Szenario unterstellt, trotz der Implikation einer erhöhten Anzahl von Rentenansprüchen.
Die Finanzperspektiven werden neu mit dem Referenzszenario der Umlageergebnisse sowie einem «Unsicherheitsbereich» dargestellt, der durch die Umlageszenarien «Hoch» und «Tief» begrenzt wird. Dieser Bereich umfasst alle Entwicklungen des Umlageergebnisses, die das BSV nach aktuellem Informationsstand als plausibel bewertet. Ausserordentliche Ereignisse, wie beispielsweise starke Finanzmarktturbulenzen, werden bei dieser Bewertung allerdings nicht berücksichtigt.
Zusammengefasst erlauben die Szenarien zum Umlageergebnis und Fondsstand der AHV drei grundsätzliche Beobachtungen:
- Ab 2026, wenn erstmals die 13. AHV-Altersrente ausgezahlt wird, beträgt das Umlageergebnis im Jahresdurchschnitt bis 2040 rund minus drei Milliarden Franken (Referenzszenario, zum Preisniveau von 2024). Die Unsicherheitsbänder lassen zwar zu, dass die Umlagen wesentlich besser ausfallen könnten. Jedoch geht die Unsicherheit in beide Richtungen (heisst: es könnte auch ungünstiger kommen). Zumindest der Finanzierungsbedarf der 13. AHV-Altersrente wird von den neuen Projektionen also nicht in Frage gestellt.
- Die Unsicherheit beim AHV-Fondsstand wächst im Zeitverlauf deutlich stärker als jene der Umlageergebnisse. Dies ist typisch für den Unterschied zwischen Bestands- und Flussgrössen: Vereinfacht gesagt «summieren» die Fondsstands-Projektionen die jährlichen Unsicherheiten der Umlageergebnisse auf. Hinzu kommt, dass hier – anders als beim Umlageergebnis – auch die Kapitalerträge berücksichtigt werden. Die angenommene jährliche Verzinsung des Fondskapitals von 2 Prozent (über die Inflation hinaus) führt zu einem Schneeball-Effekt, der die Unsicherheit des Fondsstands über die Zeit verschärft.
- Die demografischen und wirtschaftlichen Entwicklungen führen insgesamt dazu, dass die voraussichtlichen Umlagedefizite in der AHV geringer ausfallen, als vor einem Jahr projiziert. Weil die Renten in der Regel alle zwei Jahre anhand der gesetzlichen Minimalrente an die Teuerung und die Lohnentwicklung angepasst werden, ist hier ein Vergleich zwischen geraden Jahreszahlen angebracht: Die Differenz beträgt rund 600 Millionen Franken im Jahr 2030 und zirka 1,7 Milliarden Franken im Jahr 2036.
Bei Aussagen zur künftigen Entwicklung der AHV-Finanzen ist jedoch Vorsicht geboten: Projektionen sind angesichts neuer Informationen in der Regel umso stärkeren Revisionen ausgesetzt, je weiter der Projektionshorizont in die Zukunft reicht.
Literaturverzeichnis
BFS (2025). Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Schweiz und der Kantone 2025–2055.
BSV (2025a). Finanzielle Perspektiven der AHV.
BSV (2025b). Eckwerte Finanzplanung.