1987 veröffentlichte die 1983 gegründete 20-köpfige World Commission on Environment and Development der UNO unter dem Vorsitz der norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland ihren Bericht, der auf der Suche nach den Perspektiven einer umweltverträglichen globalen Entwicklung die Nachhaltigkeit als globales Handlungsprinzip begründete. Auch bekannt als Brundtland-Definition, hält das Konzept der nachhaltigen Entwicklung fest, dass diese nur dann gegeben ist, wenn sie die Befriedigung der Bedürfnisse der heutigen Generation gewährleistet, ohne dass sie die Möglichkeit künftiger Generationen gefährdet, dereinst ihre Bedürfnisse befriedigen zu können.

Der Grundsatz der Brundtland-Definition gelangte über die Konferenz von Rio 1992 in die Agenda 21 und schliesslich in die Agenda 2030. Mit ihren 17 Zielen (Sustainable Development Goals, SDG) ist Letztere seit 2015 der globale Referenzrahmen für eine nachhaltige Entwicklung in ökologischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht. Seit 2021 setzt der Bund die Agenda 2030 mithilfe seiner «Strategie nachhaltige Entwicklung 2030» um. Für die soziale Dimension legt er das Hauptaugenmerk auf die «Chancengleichheit und den sozialen Zusammenhalt». Die Beiträge des vorliegenden Schwerpunkts zeigen, wo der Bund diesbezüglich bis 2030 die Schwerpunkte setzt. Sie geben aber auch einen kleinen Einblick in das Wirken der unzähligen Akteure fernab von Bundesbern, ohne die die Schweiz ihren internationalen Verpflichtungen nie nachkommen könnte