Digitalisierung der Sozialversicherungen: Europäischer Datenaustausch nimmt Fahrt auf
Die europäischen Länder teilen immer mehr Sozialversicherungsinformationen über das digitale System EESSI. Auch die Schweiz ist dabei.
Die Digitalisierung der Sozialversicherungen schreitet voran. Nicht ganz einfach ist es, die zahlreichen Informatiksysteme zu koordinieren – und oft müssen die Rechtsgrundlagen angepasst werden. Eine Schlüsselrolle spielt die E-ID, wie dieser Schwerpunkt zeigt.
Die europäischen Länder teilen immer mehr Sozialversicherungsinformationen über das digitale System EESSI. Auch die Schweiz ist dabei.
Die elektronische Identitätskarte (E-ID) ermöglicht eine sichere Identifizierung im Internet. Dies dürfte neuen Anwendungen der Sozialversicherungen Schub verleihen.
Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) treibt die Digitalisierung der ersten Säule und der Familienzulagen mit mehreren Projekten voran. Eine Schlüsselrolle spielt die Zentrale Ausgleichsstelle.
Im selben Gebäude, wo einst Albert Einstein seine Relativitätstheorie entwickelte, koordiniert heute Peppino Giarritta die Digitalisierung von Bund und Kantonen. Ähnlich wie Einsteins Theorie in der Physik habe die Digitalisierung einen Kulturschock in der Verwaltung ausgelöst, sagt er im Interview.
Schlüsselelemente bei der Digitalisierung der Sozialversicherungen sind die Identifizierung der Versicherten sowie die Erfassung und Übermittlung von strukturierten Daten. Für die erste Säule schafft das Gesetzgebungsprojekt «Dikos» die nötigen rechtlichen Grundlagen.
Die digitale Transformation im Gesundheitswesen bedarf einheitlicher Standards. Die Fachgruppe Datenmanagement im Gesundheitswesen sucht nach Lösungen.
Das 2022 schweizweit eingeführte elektronische Patientendossier trägt dazu bei, die Qualität und Sicherheit der medizinischen Behandlungen zu erhöhen. Im Dossier sind alle behandlungsrelevanten Informationen abgelegt und jederzeit abrufbar.
Die Erwerbsersatzordnung (EO) vollzieht einen Digitalisierungsschritt: Dienstleistende aus dem Militär, Zivildienst, Zivilschutz und Jugend & Sport können ab 2026 ihre EO-Anträge digital einreichen.
Die öffentliche Arbeitsvermittlung bietet inzwischen zahlreiche Dienstleistungen über die Plattform Job-Room an. So können sich Stellensuchende beispielsweise digital beim regionalen Arbeitsvermittlungszentrum anmelden.
Herauszufinden, wie viel Geld einem nach der Pensionierung zur Verfügung steht, ist für viele Versicherte aufwendig. Ein Projekt der Fachhochschule Genf (HES-SO) will die Daten bündeln und Abhilfe schaffen.